UNESCO-Sachsen-Camp 2017

Unter dem Motto vom „ „Ruß-Zwicke“ zur Klimaschutzkommune! “ trafen sich vom 13. bis 16.06.2017 neun sächsische UNESCO-Schuldelegationen in Zwickau.

Nach der Anreise der UNESCO-Schulen am Dienstag, 13.06.17, stärkten sich alle Teilnehmer in der geräumigen Mensa des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums (KKG) bevor das Programm offiziell durch den Schulleiter Herrn Ballmann mit einer kurzen Rede eröffnet wurde. So eingestimmt auf das Thema und die kommenden Tage, hörten wir einen musikalischen Gruß des Schulchores in der Aula.

Es folgte eine Führung durch das riesige Schulgebäude, welches ursprünglich als königlich-sächsisches Lehrerseminar von 1909-1912 errichtet wurde. Dabei erhielten wir schon Einblicke in die UNESCO-Arbeit der Schule. Überall waren Präsentationen oder Informationen zur Schularbeit ausgestellt.

Gänzlich neu und zum gegenseitigen Kennenlernen bestens geeignet war der „Basar“ der UNESCO-Projekte, bei dem jede Schuldelegation ein besonderes Projekt an einer Station vorstellte. Ein Tisch, ein Flipchart oder Pinnwand, wenn gewollt ein Laptop. Mehr war nicht nötig, um einen Eindruck der vielfältigen Arbeit in unserem Schulnetzwerk zu bekommen.

Nach dem Abendbrot in der Mensa setzten sich die Schüler in der neuen Schulsporthalle und auf dem Außengelände in Bewegung. Ob Badminton, Fuß- und Volleyball oder Tischtennis, für jeden war etwas dabei.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Energiesparens und Umweltschutzes.

Unter Führung des Klimamanagers der Stadt Herrn L. Gregori machte sich die unsere Gruppe mit dem Hochwasserschutz und der Problematik der Hitzeinseln der Stadt und Gegenmaßnahmen vertraut.

Hochwassermarkierungen, ein neu geschaffener Überlaufkanal und die erhöhten Deiche sollen gegen Hochwasser schützen. Hitzeinseln in der Stadt finden sich vor allem dort, wo Bodenflächen durch Parkplätze versiegelt sind oder keine frische Luft von außerhalb einströmen kann. Dem wird durch Bepflanzung mit Bäumen, Freilegung des Bodens oder anderen Maßnahmen entgegengewirkt.

Nach Rückkehr und Mittagessen im KKG zeigte Herr Gregori die Auswirkungen des Klimawandels konkret für Zwickau auf. Eine davon wird Prognosen zufolge sein, dass nicht weniger Regen fallen wird aber die Extremwetterereignisse zunehmen werden. Mehr heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad, statt 8 sollen es bis zu 30 Tage werden, und mehr Tage mit Starkregen. Dieser kann dann auch länger am Ort verweilen und Überschwemmungen zur Folge haben.

Die globalen Ursachen dafür liegen u.a. im Jet Stream, der einen Ausgleich zwischen kalten und warmen Luftmassen schafft, jetzt aber durch die Klimaerwärmung aus dem Gleichgewicht gerät.

Später gab ein freier Zwickauer Musiker zur Auflockerung   einen Trommelworkshop. Ob mit Djembe, Conga oder Bongos - jeder war eingeladen eine Trommel-La-Ola-Welle zu erzeugen, mit geschlossen Augen dem Trommelklang im Raum zu folgen, den Klang des Nachbarn wahrzunehmen und auf ihn zu reagieren.

Am Donnerstag, 15.06.17 tauchten wir in aktuelle Forschungsprojekte mit Bezug zum Umweltschutz ein. Am UBINEUM, einem Teil der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), stellten uns Wissenschaftler moderne Wohnraumkonzepte mit technischer Unterstützung vor. „Alexa“, eine künstliche Intelligenz, begrüßt den Bewohner, informiert über verpasste Besucher, anstehende Termine und kann via Sprachkommando diverse Teile der Küche aus- oder einfahren. Nötiges Lüften oder Heizen, um das Raumklima und die Energiekosten im Gleichgewicht zu halten, wird von „Alexa“ ebenso angesagt, wie der Computer auch erfasst, wenn sich jemand unerlaubt Zutritt zur Wohnung verschaffen will, obwohl die Bewohner nicht da sind. Die vielen Möglichkeiten faszinieren und stimmten dennoch skeptisch.

Im zweiten Teil des Rundgangs fielen in Verbindung mit dem vor uns stehendem Elektroauto „Citroën Zero“ Stichworte wie Lithium-Ionen-Akkus, Superkondensatoren, Ladezeiten, Reichweite und Ladestationen. Angesichts des Wandels von Klima und Mobilität wie auch der in der Kritik stehenden Automobilbranche, ein hochaktuelles und wichtiges Thema. Schließlich lautet das 2011 von der Bundesregierung ausgegebene Ziel 1 Mio. Elektroautos bis 2020 auf die Straßen Deutschlands zu bringen.

Und was können wir tun? Unter dieser Fragestellung erstellten alle Gruppen zurück im KKG in einem Kreativworkshop eigene Präsentationen zu Energiespartipps an ihrer Schule.  Wir setzten  uns mit der Thematik konkret auf unsere Schule auseinander. Gezeigt wurden die Ergebnisse am letzten Tag.  

Beim Multikulti-Abendessen langten alle ordentlich zu. Ob vietnamesischer Nudelsalat und Bällchen mit Reis, afghanischer Reis mit Huhn oder russische Teigtaschen – kulinarisch verdient dieser Abend die Höchstnote.

Später beglückte Herr Fichtner Schüler und Lehrer mit Porträtzeichnungen im Eiltempo. Mit wenigen Strichen und Farben, reduziert auf das wesentliche der Person, porträtierte er sein Gegenüber in etwa 3 Minuten. Von dem Ergebnis war jeder überrascht.

 

Anschließend las Frau Claudia Puhlfürst aus ihren Kriminalgeschichten.

Zum letzten Mal kamen alle Teilnehmer in der Mensa des KKG am Freitagmorgen zusammen, um die am Vortag gestalteten Energiespartipps zu präsentieren. Plakate und eine Powerpointpräsentation sind in der zweistündigen Arbeitsphase herausgekommen.

 

Den Schülervorträgen folgte die Danksagung an die Organisatoren des Camps 2017. Die vielfältigen Angebote rund um das Thema Energie, die guten Ideen für die Gestaltung der Arbeits- und Präsentationsphasen wie auch der Freizeit, ließen die 4 Tage viel zu schnell vergehen.